Entdecke die faszinierende Welt des Trailrunnings und lass dich von den unzähligen Freuden und Erfahrungen inspirieren, die dieser Sport bereithält! Als passionierter Trailrunner und Co-Host des Podcasts "Trail-Rookies" kennt Christian jede einzelne Facette dieses Abenteuers. In unserem exklusiven Interview teilt er seine persönlichen Geschichten, Erfolge und Ratschläge mit dir. Erfahre, wie Trailrunning sein Leben verändert hat und was ihn dazu motiviert hat, seinen eigenen Podcast zu starten. Tauche ein in die atemberaubenden Landschaften und anspruchsvollen Strecken des Trailrunnings und lass dich von Christian's Begeisterung anstecken. Begleite uns auf dieser spannenden Reise voller Leidenschaft und Inspiration!

 

Hallo Christian! Als passionierter Trailrunner und Co-Host des Podcasts "Trail-Rookies" bist du bestens mit der Welt des Trailrunnings vertraut. Wie hat dich diese faszinierende Sportart beeinflusst und was hat dich dazu motiviert, deinen eigenen Podcast zu starten?

Bis 2018 war ich tatsächlich nur auf Strassen unterwegs. Mein Fokus lag auf der klassischen Marathondistanz. Nachdem ich eine neue PB beim München Marathon im Jahr 2018 aufstellen konnte, war nach fast 16 Jahren die Luft etwas raus. Ein guter Freund von mir hatte mich dann überredet auf die Trails zu gehen. Er stellte eine Art Informationsmail für mich zusammen, um mich mit dem Thema Trailrunning vertraut zu machen. Neben seiner Ausrüstung (Schuhe, Rucksack, Stöcke), gab es auch eine Zusammenfassung der aus seiner Sicht coolsten Trailevents (UTMB, Wester States, Hardrock100, Scenic Trail, X-Alpine Verbier, Eiger Ultra, …) und eine Aufzählung seiner Trailrunning Idole wie z.B. Scott Jurek, Anton Krupicka, Kilian Jornet und vielen mehr. Ich war sofort Feuer und Flamme und schaute mir auf Youtube alle verfügbaren Content an. Mir war sofort klar, dass ich das Trailrunning auch ausprobieren wollte und meldete mich direkt für meinen ersten Ultra im Jahr 2019 an. Ausgewählt hatte ich die X-Traversee in Verbier (76km mit D+ 4’600m). Was ein Brett. Ich habe gelitten, aber ich habe gefinished. Und beim Lauf selbst habe ich das erste Mal die Trail-Community lieben und schätzen gelernt. Es wurde miteinander gesprochen, man hat sich unterstützt und mir wurde aktiv Hilfe angeboten, als ich mich mal auf einem Felsen niedersetzen und ausruhen musste. So etwas kannte ich von den Strassenmarathons nicht. Aus meiner Sicht ist die Trailrunning Community eine Ansammlung verrückter, verschworener, liebenswerter und hilfsbereiter Menschen. In den Jahren von 2019 bis heute konnte ich viele Erfahrungen sammeln. Jetzt ist der Zeitpunkt, dass ich etwas zurückgeben möchte. Und zwar meine Erfahrung und mein Wissen. Und als ich mit Christian einen Gleichgesinnten bei der Aargauer trail-maniacs Crew kennenlernte, war uns beiden schnell klar, dass wir unsere Lauf-Plaudereien aufnehmen sollten und einen Podcast starten sollten. Was wir dann im November 2022 auch getan haben.    

 

Du hast eine Reihe von aufregenden Wettkämpfen vor dir, darunter der Jura Swiss Trail, Lavaredo Ultra und Wildstrubel. Wie bereitest du dich auf solche anspruchsvollen Rennen vor und welche Ziele hast du für diese Wettkämpfe?

Ich bin tatsächlich ein sehr strukturierter Mensch. Die letzten 3 Jahre habe ich mir einen Trainer für meinen Einstieg ins Trailrunning gesucht und gefunden. Lars von Two Peaks Endurance hatte mir bis Ende 2022 wöchentlich meine Trainingsplanung vorgegeben und ich habe die Einheiten einfach ausgeführt. Auf der einen Seite halfen mir die Vorgaben die spezifischen Anforderungen an das Trailrunning umfassend genug zu trainieren (Uphill, Downhill, Hiken), auf der anderen Seite bekam ich in den vielen Gesprächen mit Lars viele Tipps zu den Trail-Events bzgl. Ernährung, Taktik und mentalen Herausforderungen. Inzwischen schreibe und plane ich mein Training selbst, basierend auf den Erfahrungen der letzten 3 Jahre und diversen Büchern, welche ich in der Zwischenzeit gelesen habe (u.a. Uphill Athlete, Training Essentials for Ultrarunning). Meine Ziele hängen ab von der Art des Ultraevents: laufe ich Distanzen, welche ich schon mal bewältigt habe, setze ich mir Zeit-, Platzierungs- und ITRA-Score-Ziele. Bei völlig neuen Herausforderungen will ich einfach ankommen und auch den Schluss noch geniessen können ;-)

 

Als Co-Host des Podcasts "Trail-Rookies" teilst du dein Wissen und Erfahrungen mit anderen Trailrunning-Enthusiasten. Was möchtest du angehenden Trailrunnern mit auf den Weg geben und welche Ratschläge hast du für diejenigen, die gerade erst ihre ersten Schritte in diesem Sport machen?

Das ist eine schwierige Frage, vor allem da jeder wo anders steht. Generell ist wichtig, dass das Trail-Laufen Spass macht. Sucht euch großartige Strecken, welche euch inspirieren. Nehmt euch Zeit und lauft «langsam» genug, um das Trail-Laufen richtig geniessen zu können. Sucht euch eine coole Gruppe, mit der ihr neue Strecken gemeinsam erkunden könnt. Spart nicht beim Material. Wenn ihr auf Trails in den Bergen unterwegs seid, muss eure Ausrüstung den Anforderungen genügen. Und wer Podcasts gerne hört, der sollte sich folgende Podcast zum Trailrunning anhören und wertvolle Tipps daraus mitnehmen:

  • Runfiction Podcast (Deutsch)
  • Laufend Entdecken (Deutsch)
  • Trail runner nation (Englisch)
  • Und natürlich meinen Podcast: Trail-rookies Podcast ;-) (Deutsch)

  

Trailrunning ist bekannt für seine atemberaubenden Landschaften und anspruchsvollen Strecken. Gibt es eine bestimmte Trailrunning-Strecke, die dich besonders beeindruckt hat? Wenn ja, kannst du uns davon erzählen und was sie so einzigartig macht?

Puh…das ist echt schwierig. Denke da gibt es noch vieles Schönes das draussen in der Trail-Welt, was ich noch nicht erleben oder sehen konnte. Spontan fällt mir der Hardergrat ein. Den bin ich mit einem Bekannten im Jahr 2020 von Interlaken bis zum Brünigpass gelaufen. Die Strecke selbst ist recht anspruchsvoll, aber man wird von der Aussicht völlig verwöhnt. Wir hatten damals einen richtigen Traumtag erwischt. Allerdings muss ich hier auch warnen. Wer diese Strecke laufen möchte, sollte Trittsicher sein, lange Distanzen mit vielen Höhenmetern laufen können und das Wetter muss mitspielen: bei Nässe sollte die Tour nicht gemacht werden, aufgrund höherer Absturzgefahr.

 

Neben dem Trailrunning nimmst du auch an verschiedenen Wettkämpfen teil. Was sind deine persönlichen Ziele und Ambitionen im Wettkampfsport und gibt es einen bestimmten Traum, den du noch verwirklichen möchtest?

Ich laufe manchmal noch ein paar Volksläufe (10km) oder manchmal einen Marathon. Meine Ambitionen sind hier inzwischen Altersklassen-Podestplätze. Seite ich die 40 Jahre überschritten habe klappt dies auch manchmal ;-) Mein Traum ist es an bestimmten Läufen teilnehmen zu können wie z.B. dem UTMB, Hardrock100 oder dem Tor de Geants. 

 

Trailrunning ist nicht nur körperlich anspruchsvoll, sondern erfordert auch mentale Stärke. Wie gehst du mit den Herausforderungen um, die dir auf dem Trail begegnen, und wie motivierst du dich, immer wieder an deine Grenzen zu gehen?

Gute Frage. Ich konnte mich schon immer gut quälen und wenn mir etwas wichtig ist, dann ziehe ich Dinge durch. Das hilft mir hier sicherlich. Events, welche ich auswähle, müssen eine gewisse Bedeutung für mich haben. Es braucht eine Art emotionale Bindung/ Motivation, dass ich an einem Lauf teilnehme. Dann bin ich auch bereit über meine Grenzen hinauszugehen. Hat ein Event keine besondere Bedeutung für mich, kann es passieren, dass ich diese Leidensfähigkeit nicht ausreize. Daneben versuche ich bei ganz langen Dingern, wie z.B. beim Lavaredo Ultra mit 120km, immer in Etappen zu denken: von VP zu VP oder vom Beginn des Berges bis zum höchsten Punkt. Das kann ich einfach besser visualisieren und vorstellen. Wenn ich mir von Beginn an die 120km vorstelle, überfordert mich das völlig und sind wir ehrlich: das ist zu diesem Zeitpunkt einfach unvorstellbar und kann demotivierend wirken. Und wenn es mir mal schlecht geht in einem Ultraevent, und das passiert immer, dann sage ich mir, dass auch wieder bessere Phasen im Rennen kommen. Und das passiert tatsächlich auch meistens ;-)

 

Abschliessend, was bedeutet Trailrunning für dich auf einer persönlichen Ebene? Welche Freuden und Erfahrungen hast du durch diesen Sport gewonnen und was möchtest du anderen Menschen vermitteln, die vielleicht daran interessiert sind, Trailrunning auszuprobieren?

Trailrunning ist Freiheit und Mediation für mich. Es ist meine #metime. Ich fühle mich ausgeglichen und zufrieden während und nach dem Lauf. Beim Lavaredo Ultra hatte ich z.B. folgendes Erlebnis: wir liefen zu dritt für 1 h auf einem Singletrail in einem Waldstück. Es war stockfinster. Wir hörten nur unsere Schritte und unseren Atem. Plötzlich hörte ich die ersten Vögel erwachen. Der Vogelgesang wurde immer lauter und der Wald erwachte zum Leben. Ich schaute auf die Uhr. Es war 04:20 Uhr und der Tag brach langsam an. Kurz danach setzte die Morgendämmerung ein. Es war ein so schöner Moment, den ich während des Ultratrails erleben durfte. Gestartet waren wir um 23.00 Uhr und der Vogelgesang war das Ende der Nacht, nach 45km im Rennen. Einfach schön.